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Was Kinder brauchen und was Eltern tun können

Digitale Medien beeinflussen die Reifung und Entwicklung unserer Kinder. Für Eltern ist es deshalb wichtig zu verstehen, was Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt anzieht und fasziniert. Statt digitale Medien kategorisch abzulehnen, sollten wir uns fragen, was wir als Eltern tun können, damit unsere Kinder sich trotz medialer Einflüsse gesund entwickeln und altersentsprechend reifen können. Es geht darum, als Familie einen gesunden Umgang mit Smartphones, Tablets und Co. zu finden. Ein wichtiger Grundsatz dazu ist der von Professorin und Medienpädagogin Paula Bleckmann formulierte Ansatz «analog vor digital». Kinder, die sich in der realen Welt gut zurechtfinden, kommen auch mit der digitalen Welt besser klar.

Kinder brauchen Ruhe, Langeweile und ungeplante Zeiträume, um sich zu entwickeln. Langeweile ist gesund. Sie fördert die Kreativität und die Entwicklung von Kindern, da sie Raum für eigene Ideen und Fantasie schafft. Medien unterbrechen diese Phasen jedoch oft durch ständige Reize und Ablenkung. Regula Lehmann ermutigte dazu, bewusst bildschirmfreie Zeiten einzuführen – auch für uns Erwachsene. Sie erinnerte daran, wie wertvoll gemeinsames Kochen, Spielen oder einfach „Nichtstun” sein kann.

Konkrete Gefahren: Nomophobie, Pornografie, Cyber-Grooming

Digitale Medien gehören zu unserer Realität – aber sie dürfen die Entwicklung unserer Kinder nicht bestimmen. Eltern sind gefragt, die Kinder in dieser Welt zu begleiten, zu begrenzen – und vor allem mit Beziehung zu füllen.

Was können Eltern tun?

  1. Klare Regeln für die Mediennutzung, z. B. nachts kein Handy im Schlafzimmer
  2. Gemeinsame medienfreie Zeiten im Alltag etablieren
  3. Medienverträge und elterliche Begleitung statt heimlicher Kontrolle
  4. Vorbild sein: Auch Eltern müssen sich fragen, wie bewusst und präsent sie selbst durchs Leben gehen.
  5. Beziehung statt Bildschirm: Der wahre Hunger unserer Kinder ist der nach echter Nähe.

Regula Lehmann, Mutter, Referentin, Autorin und Elterncoach, Leiterin Ehe- und Familienprojekte Stiftung Zukunft CH